Nationalismus a.k.a Patriotismus

„Nationalismus bringt dir bei, auf Dinge stolz zu sein, die du nicht getan hast und Menschen zu hassen, die du nicht kennst.“

… hat bei uns beides nichts verloren. Was soll der Mist auch?

Individuell völlig verschiedene Menschen, deren ökonomisches Verhältnis untereinander alltäglich im Wesentlichen durch…

  • Konkurrenzkampf (um Jobs, Karriere, Kundinnen, Marktanteile…),
  • Leistungszwang,
  • Ausbeutung (jemand anders verfügt und bestimmt über meine Arbeitskraft),
  • gegenseitigen Ausschluss (von dem was sie brauchen),
  • Diskriminierung (aufgrund von Geschlecht, Armut, Sexualität, Herkunft, Behinderung, äußerem Erscheinungsbild, …)
  • Ausgrenzung (wer kein Geld hat – bleibt zuhause – zieht weg – an den Stadtrand, ins Ghetto – landet auf der Straße)

…bestimmt wird, werden einer nationalen Pseudo- und Wunschgemeinschaft verpflichtet und samt ihren Bedürfnissen einem nicht-existenten Allgemeinwohl untergeordnet. Um ihre Pflicht zu erfüllen, sollen hier alle 45 Jahre lang für den Exportweltmeistertitel kaputt gehen; sollen ihre Leben, ihre Arbeitskraft hergeben und verschleißen lassen; ohne Mitspracherechte, ohne die Möglichkeit mal nein zu sagen oder gar auszusteigen; sollen pünktlich kommen, aber Überstunden machen; immer flexibel und gehorsam bleiben; in der dürftigen Hoffnung, dass – wenn Deutschland im internationalen Wettbewerb den Titel holt – der Sozialstaat bestimmt wieder ein paar peanuts nach unten abwirft oder vielleicht sogar die Löhne etwas steigen.

Und dazu soll noch mit der Fahne gewedelt werden?!

Ja, denn wahrscheinlich würden sich eine Menge Menschen gegen all die Zumutungen, Zwänge, die Erniedrigung und die Entmündigung wehren, würden diese einfach als Teil des kapitalistischen Betriebsmodus dargestellt werden (so wie wir das sehen). Es muss schon eine Ideologie her, die den Menschen erzählt, dass das alles einem höheren kollektiven Zweck dient: dem Erfolgt und dem Wohl der Nation.1

Nur so liegt es auch Nahe, andere Menschen als schädlich, unnütz oder überflüssig zu betrachten, wenn sie diesem Zweck nicht dienen, weil sie (angeblich) nicht arbeiten wollen, dürfen oder können (Arbeits- und Obdachlose, Flüchtlinge, Arbeitsmigrantinnen,…). So täuscht die Ideologie des Nationalismus nicht nur über die ökonomischen Verhältnisse hinweg, sondern hat auch tragende Anteile am Rassismus, wie er heute in Weiten Teilen der Bevölkerung zu finden ist.

Kurzum: Nationalfahnen und Nationalsymbole sind gefährlicher Schwachsinn und im Epplehaus ausdrücklich unerwünscht; genauso wie Fan-Artikel von rechtsoffenen Bands2 oder sogenannten Grauzone-Bands und Symbole, die eine Zugehörigkeit zu Burschenschaften erkennen lassen.

1Jede Lebensgeschichte steht für sich und trägt zugleich ihren Teil zu dem bei, was unser Land im Kern ausmacht: Leistungsbereitschaft, Engagement, Zusammenhalt. […] Es erklärt warum wir im harten weltweiten Wettbewerb so gut mithalten. […] Es gibt viel zu tun, damit Deutschland auch in Zukunft stark bleibt.“ – Merkel Neujahrsansprache 2014

2Was Freiwild angeht, lausche: Egotronic – Band der Vollidioten.