What’s Epple ?!

Das Epplehaus ist ein selbstverwaltetes Jugendzentrum. >> Nicht die Stadt, sondern ein Verein ist dafür verantwortlich.

Die Selbstverwaltung ist basisdemokratisch organisiert. >> Nicht die Vereinsvorstände, sondern das Plenum trifft die Entscheidungen.

Die Basisdemokratie ist konsensbasiert. >> Nicht nur eine Mehrheit, sondern möglichst alle müssen mit den Entscheidungen einverstanden sein.

Die Epple-Mitarbeiter_innen machen das alles ehrenamtlich. >> Nicht Geld, sondern alle möglichen anderen Motivationen halten den Laden hier am Laufen.


Vielen Dank an Kevin Stoepel!

>> Falls eine_r der befragten Passanten Einwände gegen die Veröffentlichung an dieser Stelle hat, bitten wir um eine kurze Nachricht. <<



Ode an mein Lieblingsrattenloch

Nahe dem Hauptbahnhofliegt das nach einem von
Polizeikugeln durchsiebten
jugendlichen Autodieb benannte
Jugendhaus in Selbstverwaltung.
Außen bunt und innen dreckig
ist das Epplehaus in Tübingen.
Im Innern wurden Theoriegipfel erstiegen
Revolutionen geplant,
und das bessere Leben geprobt,
dessen Aufführung aber vorerst
auf Grund technischer Mängel
leider noch abgesagt ist.

Irgendwo zwischen
dem Geruch nach schalem Bier,
verflogenem Zigarettenqualm
und plattgetretenem Kaugummi
liegt die Jugend vieler.
An den Wänden
die Parolen von gestern
für ein besseres Morgen.

Im obersten Stock gibt es
bei Bier und Mate
tiefsinnige Wohnzimmergespräche
über Politik und Patriarchat
und das Verhältnis von Theorie und Praxis.
Währenddessen stapelt sich in der Spüle
das schmutzige Geschirr
und im Büro baut sich
ein Taubenpaar ein neues Nest.

Mitten im Neckarstädtchen Tübingen
existiert ein Widerstandsnest
von Nestbeschmutzern
und vaterlandslosen Gesellen.
Irgendjemand im Rathaus
hat offenbar vergessen
den kontrollierten Unruheherd
auszuschalten.