1983 – 2003: Das Frauencafé

Einleitung

Die in den 1980er erstarkte Frauenbewegung hat auch in Tübingen viel bewirkt. Ein Ziel der Tübinger Frauen war ein Treffpunkt NUR für Frauen. Dies konnte durch die Einrichtung des Frauencafés im ersten Stockwerk des Epplehauses verwirklicht werden. Es wurde ehrenamtlich betrieben und bot abends, unter der Woche einen Treffpunkt für Mädchen und Frauen jeder Altersgruppe. Dort trafen Frauen jeglicher Lebensstile aufeinander. Die Räumlichkeiten des Frauencafés wurden zum Großteil für den Cafébetrieb, aber auch für Treffen von Arbeitskreisen, oder Selbsthilfegruppen verwendet. Die Mitarbeiterinnen des Frauencafés beteiligten sich auch am Aktivenrat des Hauses und nutzten einmal im Jahr den Saal des Epplehauses.

Warum Frauencafé?

Klar brachte das Frauencafé, da es nur Weibliche Gäste zuließ, Kritik mit sich. Immer wieder stellen sich Leute die Frage: Warum gibt es das Frauencafé? Das Café hatte nicht nur einen Nutzen: Vielen Frauen dienten die Räume des Stockwerks als eine Art Forum für Infos oder Diskussionen, rund um die verschiedenen Lebensrealitäten der Frau. Das Frauencafé bot sich unter anderem auch als Rückzugsort für Frauen in Krisensituationen (bezüglich Diskriminierung, Bedrohung und Gewalt, psychische Probleme, Drogenprobleme, Wohnsitzlosigkeit,…) an. Dadurch wurde das Café häufig von gesellschaftlichen Minderheiten, wie lesbischen, bisexuellen Frauen, oder Frauen mit Migrationshintergrund besucht. Hier waren sie unter sich und für viele war das Café eine Art Schutzraum. Innerhalb dieser Wände wurde keinerlei Diskriminierung unter den Frauen geduldet.

Frauenprojektehaus

Das Frauencafé hatte 20 Jahre lang seinen Platz im Epplehaus, 2003 wurde es dann geschlossen. Stattdessen wurde das Frauenprojektehaus in der Weberstraße 8 in Tübingen eröffnet, in dem es auch weiterhin noch ein solches Café gibt. Das ist aber nicht alles. Das Frauenprojektehaus bietet ein weitgefächertes Angebot, wie den Mädchentreff, die Nutzung von verschiedenen Beratungsräumen, Therapieräumen und auch einem Veranstaltungsraum. (Außerdem dient das Haus zum Informationsinput, zur Beratung, zum reden und Kontakte knüpfen und auch für politisches Engagement.) Für mehr Infos besucht die Homepage des Frauenprojektehauses, oder schaut einfach mal direkt vorbei.