Das Unternehmen Facebook hat die Seite des Tübinger Epplehaus auf der sozialen Plattform am 04. August gesperrt.
Anlass war das Posten eines Beitrags am 2. August, der an den 76. Jahrestag des Porajmos, des Völkermords an den Sinti und Roma erinnert. Angesprochen wurde darin auch Tübingens Rolle in dem Genozid. https://www.facebook.com/Epplehaus/posts/10159992906906978
Konkret moniert wurde von Facebook ein Bild inhaftierter Kinder in Auschwitz hinter Stacheldraht. (s.u.)
Was der genaue Grund von Facebook für die Sperrung war, ist uns weiter unklar. Wir vermuten eine Fehlbewertung oder einen unzureichenden Algorithmus.
Auch wenn es vermutlich lediglich ein Irrtum ist, so ist die Sperrung durch Facebook wegen eines Erinnungs-Beitrags an NS-Opfer skandalös.
Wir fordern, dass solche zeitgeschichtliche Bilder im Zusammenhang von Erinnerungs-Beiträgen in Zukunft nicht mehr zensiert werden, zu einer Sperrung führen oder zumindest nach einem Einspruchverfahren ein solcher Beitrag nicht noch einmal von Facebook moniert werden, wie es ja bei uns der Fall war.
Hier nochmal der Inhalt des Beitrags:
Today marks the 76th day of remembering the Porajmos, the industrialized killing of up to 500 thousand people of Sinti, Romani, Yenish and other ‚ancestry‘ by fascists in Europe. In the night of the 2nd of August alone, ca. 4000 people were murdered in the gas-chambers of Auschwitz-Birkenau. Racism against Sintize and Romnja (‚antiziganism‘) is still deeply embedded in today’s societies worldwide.
Tübingens role https://en.wikipedia.org/wiki/Robert_Ritter
Eng: https://www.romarchive.eu/en/voices-of-the-victims/genocide-holocaust-porajmos-samudaripen
Ger: https://www.romarchive.eu/de/voices-of-the-victims/genocide-holocaust-porajmos-samudaripen