Filmvorführung am 18.042024 20 Uhr im Epplehaus
Dokumentarfilm 2023 /92 min.
von Christian Fussenegger & Bernadette Hauke
Ein Film über Klettern, Selbstermächtigung und maximale Wirkung. Und über Wasser und viel Kies.
Protest und ziviler Ungehorsam stoßen in Oberschwaben bei den meisten Bürger*innen auf Unverständnis und offene Ablehnung, auch wenn es um den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen wie Natur, Wasser und Boden geht. Der Widerstand gegen Abholzung und Kiesgewinnung in Teilen des Altdorfer Waldes und die Untätigkeit von Gemeinden und Politikern in Sachen Klimaschutz bekommt durch den Kletteraktivismus neuen Schwung. Zunehmend erkennt die Bevölkerung, dass es um Mitbestimmung über den „Alti“ geht, der als Staatswald eigentlich allen gehört. Über 18 Monate lang wurden die Aktivistinnen rund um die Baumhaus-Besetzung im Altdorfer Wald mit der Kamera begleitet und in ihrem Alltag und bei ihren Kletteraktivitäten gefilmt. Daraus wurde ein portraithafter, polarisierender Film, der überall in Deutschland relevant ist.
Eine Hommage an den größten Wald Oberschwabens. Und die Menschen, die ihn bewahren wollen.
Mit: Charlie Kiehne, Samuel Bosch, Rosmarie Vogt, Martin Lang, Manfred Scheurenbrand, Gudrun Bosch und vielen anderen.
Filmvorführungen immer mit anschließendem Gespräch in Anwesenheit der Regisseur*innen und der Protagonist*innen des Films (Aktivist*innen aus und um den Altdorfer Wald).
Trailer zum Film: https://youtu.be/IfV8wKeFixo
Aktuelle Vorführtermine auf Instagram:
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Hintergrundinformationen zum Film
Im Dezember 2020 erfuhren die Filmemacher*innen Christian Fussenegger und Bernadette Hauke über Berichte aus der Schwäbischen Zeitung von der Baumbesetzung in der Ravensburger Innenstadt. Samuel Bosch hatte damals kurz vor Weihnachten ein Baumhaus an der Stadtmauer errichtet, um gegen die Untätigkeit der Stadt Ravensburg in Sachen Klimaschutz zu protestieren. Bald darauf schlossen sich noch mehr Protestierende auf dem Baum an, unter anderen auch der bundesweit bekannte Professor Wolfgang Ertel (Hochschule Ravensburg- Weingarten/Scientists4Future)
Christian Fussenegger, geboren in Oberschwaben und aufgewachsen in Wangen im Allgäu, hatte solche Proteste in seiner Heimat für unmöglich gehalten. Der in Berlin lebende Regisseur und Kameramann beschloß, der Sache auf den Grund zu gehen und besuchte Samuel Bosch Anfang März ‘21 in der gerade entstandenen Waldbesetzung im Altdorfer Wald bei Grund – mit drehbereiter Kamera.
Das daraus entstandene kurze Filmporträt gab Bernadette Hauke den Anlass, die Besetzung im „Alti“ im Sommer ’21 ebenfalls zu besuchen. Die aus Niedersachsen stammende Dokumentarfilm- Regisseurin und Produzentin hatte seit Jahren für Sender wie ARD, arte, KIKA u.a. Filme und Reportagen mit Schwerpunkt Natur gedreht – Menschen wie in der Waldbesetzung hat sie noch nie vor der Kamera gehabt. Die Idee für einen Dokumentarfilm in Form einer Langzeit- Beobachtung war geboren.
Der erste offizielle Drehtag im August ’21 fing mit einem Paukenschlag an. Im Rahmen der Protestwoche „Exctinction Rebellion- August Wave“ kletterten Samuel Bosch und Charlie Kiehne im Morgengrauen aufs Brandenburger Tor, um ein Zeichen für kompromisslosen Klimaschutz und Klimagerechtigkeit zu setzen. Und sofort war klar: Die Drehs für dieses Film-Projekt würden nicht langweilig werden.
In den folgenden 18 Monaten absolvierte das Film-Team 33 Drehtage mit Samuel und Charlie, durch die Jahreszeiten & in allen Witterungsbedingungen. Die Filmerinnen mussten natürlich Baumklettern lernen, um die Aktivistinnen in ihrem Baumhaus in rund 25 Metern Höhe filmen zu können.
Ausserdem zeichnete es sich im Lauf des Drehs schnell ab, dass ältere, „bürgerliche“ Menschen, die sich dem Protest im Wald angeschlossen hatten, auch sehr interessante Beweggründe haben. Daraufhin erweiterten die Filmemacherinnen den Kreis der Protagonistinnen, sodass neben Samuel Bosch (20) und Charlie Kiehne (20) vier aktivistische „Bürgis“ mit der Kamera begleitet wurden: Gudrun Bosch (46), Martin Lang (56), Rosmarie Vogt (70) und Manne Scheurenbrand (67). Sie alle wohnen am Rande des Altdorfer Waldes und sind sehr besorgt über die Auswirkungen der geplanten Kiesgrube bei Grund auf Wald und Wasser in ihrer Nachbarschaft.
Aus den insgesamt ca. 55 Stunden Rohmaterial ist nach 3-monatiger Schnittphase ein dichter und informativer Film entstanden, der das Leben von
Kletteraktivistinnen und ihrer Unterstützerinnen hautnah miterleben lässt. Der Film zeigt, wie kreativer Klimaprotest in der süddeutschen Provinz aussehen kann, und welche Wirkung ziviler Ungehorsam auf Staatsanwälte und auch die öffentliche Meinung in einer konservativ geprägten Region hat.
Der Film ist ohne finanzielle Unterstützung eines Fernsehsenders oder einer Filmförderung entstanden, und wird in den nächsten Monaten per Eigenvertrieb in Kinos, Gemeinde- und Kulturzentren, Schulen, großen Wohnzimmern und bei Open-Air-Veranstaltungen in ganz Deutschland zu sehen sein, u.a. mit Unterstützung des BUND, lokaler FridaysForFuture-Gruppen, Parents4Future, Scientists4Future, Die Grünen, NABU, Ländle4Future.
Für weitere Informationen über das Projekt und die Dreharbeiten bitte gerne Kontakt mit den Filmemacher*innen aufnehmen:
Christian Fussenegger
0151.54189707 christian.fussenegger@protonmail.com
Bernadette Hauke Pangolin Doxx Film
0176.31568885 bernadette@pangolin-doxx.com
www.pangolin-doxx.com