Die Würde des Spargels …

Corona zeigt was zählt: Die Würde des Spargels ist unantastbar #LeaveNoOneBehind & evacuate Moria

Corona zeigt was zählt: Die Würde des Spargels ist unantastbar #LeaveNoOneBehind & evacuate Moria

In Zeiten von Corona wird viel von Solidarität und dem Schutz von Menschen geredet. Doch manche Menschenleben scheinen hierzulande schützenswerter als andere zu sein. An den Außengrenzen Europas werden über 20.000 Menschen – unter anderem im Camp von Moria – eingesperrt und mit katastrophalen hygienischen Bedingungen im Stich gelassen. Menschen, die wegen Krieg, Terror und Unterdrückung aus ihrem Heimatland fliehen mussten. Für die EU-Staaten scheint die Würde des Menschen an ihren Außengrenzen halt zu machen.

Aber auch im Inland wird mit zweierlei Maß gemessen. Wo ist die Solidarität mit Menschen in prekärer Lage? Seien es Geflüchtete, Wohnungslose, Frauen* mit gewalttätigen Partnern, Alleinerziehende, psychisch Erkrankte, Kinder, alte Menschen und solche mit Vorerkrankung u.v.m., denen wichtige Räume, finanzielle Mittel und Hilfsangebote fehlen. (Epplehaus Beitrag vom 02.04.2020)

Derweil werden 80.000 Erntehelfer*innen aus Mittel- und Osteuropa eingeflogen und dem Risiko der Infektion ausgesetzt. Sie müssen für einen Hungerlohn und unter schlechten Bedingungen arbeiten und leben. Das alles damit wir weiterhin den heißgeliebten Spargel essen können. „Was wiegt mehr: Der Wunsch nach billig geerntetem Spargel oder der Schutz von Menschenleben? In dieser Gesellschaft ist es leider der Spargel“ (Erica Zingher, taz).

Jetzt wäre eigentlich ein guter Zeitpunkt gewesen wenigstens die Arbeitsbedingungen der Erntehelfer*innen zu thematisieren und zu verbessern. Zumindest eine gute Unterbringung und Bezahlung sowie Arbeitsschutz sollten sichergestellt sein.

Unsere neoliberale Konsumgesellschaft zeigt sich hier von ihrer besten Seite. „Was nimmt eine Gesellschaft für ihren Luxus in Kauf? Und wie weit geht Ausbeutung?“ (Erica Zingher, taz).

Links:

Epplehaus Beitrag vom 02.04.2020 – https://www.epplehaus.de/soziale-folgen-der-corona-massnahmen/

Erica Zingher, taz – https://taz.de/Ausbeutung-in-Corona-Krise/!5676706&s=erntehelfer/

Corona – zwischen Politik und Wissenschaft

Fast 3 Wochen Ausnahmezustand sind vergangen und die Unsicherheit gegenüber den hart ergriffenen Maßnahmen ist deutlich spürbar. Trotz geschlossenen Schulen und Einrichtungen steigt die Zahl der Infizierten weiter. In der globalen Krise kocht jeder wieder sein eigenes Süppchen. Von europäischem Zusammenhalt und Solidarität ist kaum etwas zu spüren. Schaut man nach Ungarn, wo sich das Parlament für Regierungschef Orban aufgelöst hat, wird einem Angst und Bange. Verständlich, dass sich Theorien von kompletter Willkür des Staates im Netz verbreiten. Die Diskussion im Internet reicht von berechtigter Kritik bis hin zu Verschwörungstheorien. [1] Die Politik gibt sich auch nicht die größte Mühe die scharfen Freiheitseinschränkungen zu rechtfertigen. [2] Weiterlesen

Soziale Folgen der Corona-Maßnahmen

Neben der Umwelt- und Klimakrise stellt die Coronakrise die aktuell bedrohlichste Herausforderung für die Menschheit dar, welche es zu lösen gilt. Deshalb vorneweg: alle Maßnahmen, welche bei der Eindämmung dieser helfen und Tote, sowie eine Überlastung des Gesundheitssystem zu verhindern, sind begrüßenswert. Trotzdem ist es wichtig, diese kritisch zu begleiten und deren Folgen zu benennen.

Solidarisch sein, bedeutet nun, alte Gewohnheiten abzulegen und zu seinen Mitmenschen räumlich auf Distanz zu gehen. Hierbei darf nicht vergessen werden, dass ein großer Bestandteil solidarischen Handelns vor den aktuellen Maßnahmen auf genau dem Gegenteil beruhte: auf menschlicher Nähe, räumlicher Erreichbarkeit und einer ausgestreckten Hand.

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Vorläufige Schließung

Hey ihr alle!

Wir hoffen ihr habt es euch zu Hause gemütlich gemacht und verbringt die Tage mit jenen Aktivitäten zu denen man sonst nicht kommt. Sei es ein gutes Buch, Sport oder einfach mal in sich zu gehen. Wir müssen uns leider vorläufig bis Ende der Sommerpause von Gästen und Veranstaltungen verabschieden. Es ist nicht oft genug zu betonen in diesen Zeiten den sozialen Kontakt auf ein Minimum zu reduzieren um unsere Mitmenschen zu schützen!

Jedoch werden wir die Zeit so gut es geht nutzen, jetzt heißt es Platz für ganz viel Kreativität und neue Projekte schaffen! Online werden wir euch weiterhin auf dem Laufenden halten und immer wieder für Input sorgen.

Wir sind zuversichtlich nach der Sommerpause wieder mit fabelhaften Events durchzustarten und diese Krise Stück für Stück hinter uns zu lassen. Zusammen kriegen wir das hin! Ihr wisst was nun zu tun ist. #flattenthecurve

Bleibt gesund & solidarisch, euer Epplehaus

Tübinger Aufruf „Bleiberecht statt Abschiebung“

Wir unterstützen im Bündnis rund um Bündnis Bleiberecht diese Petition – jetzt unterzeichnen!

Seit der Verabschiedung des „Geordnete-Rückkehr-Gesetzes“ im Sommer 2019 setzt die Bundesregierung noch mehr auf Abschiebung als bisher. Von Abschiebung bedroht oder betroffen sind auch viele Geflüchtete, die gut in Deutschland integriert sind und sich in Ausbildung oder Arbeit befinden. Wir fordern einen anderen Umgang mit Menschen, die zur Flucht vor Kriegen, Menschenrechtsverletzungen, Elendsverhältnissen oder Umweltzerstörung gezwungen waren. Statt einer Politik und Verwaltungspraxis, die möglichst hohe Abschiebungszahlen erzeugt, wollen wir, dass jeder Einzelfall wohlwollend auf eine Bleibeperspektive geprüft wird.

Mehr Infos unter:

https://www.openpetition.de/petition/online/tuebinger-aufruf-bleiberecht-statt-abschiebung